Remo Lienhard / WES 21

Der aufstrebende Bieler Künstler (*1989) hat schon früh in seiner Karriere seinen eigenen Stil gefunden. Er versteht es, den Betrachter mit seinen Motiven und der unglaublichen Präzision seiner Sprühtechnik zu verblüffen. Angefangen hat Remo Lienhard in der Graffiti-Szene, was in seinen Arbeiten aber nur selten zu sehen ist. Trotzdem arbeitet er neben Öl und Acryl auch mit der Sprühdose. In den letzten Jahren hat er seine Technik der hohen Detailtreue perfektioniert. Die Farbe wird aufgetragen, und bevor sie trocknet, wird sie mit verschiedenen Werkzeugen "bearbeitet". Diese Technik ermöglicht es, unglaubliche Effekte in ein Gemälde zu zaubern. Remo Lienhard will einen starken Eindruck hinterlassen und ist bereit, dafür alles zu tun, um dies zu erreichen. So hat er zum Beispiel manchmal LED-Glühbirnen in seine Werke eingebaut, um einen realistischen Effekt zu erzielen. Fotorealistische Darstellungen von oft illusorischen Lebewesen faszinieren durch perspektivische Genauigkeit, verblüffende Formgebung und harmonische Komposition. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeiten des Künstlers ist die Verbindung von Natur und Industrie. Tiere verschmelzen mit Geräten und Industrieprodukten in einem Prozess der Metamorphose. Der Betrachter wird verunsichert: Haben sich Natur und Industrie harmonisiert, oder geht der Prozess in eine andere Richtung?

 

Jedes Bild ist ein Fenster in eine andere Welt und enthält eine Geschichte auf einer einfacheren Ebene, die die Vorstellungskraft wiederbelebt und anregt. Er hat auch begonnen, einige seiner fantastischen Figuren in Skulpturen zu verwandeln.

 

Remo Lienhard wuchs in Biel auf, experimentierte schon in jungen Jahren mit der Spraydose und machte sich in der Szene schnell einen Namen. 2010 schloss er die Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Biel ab und widmet sich seither der Kunstproduktion und verschiedenen Designaufträgen, unter anderem für Musikfestivals und CD-Cover. Seine Wandbilder waren eine Attraktion bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem Richmond Mural Project in Virginia.