Die Jungs von der Soon-Galerie arbeiten seit einer Weile zuverlässig daran, simple Kategorien in Sachen Kunst durcheinanderzubringen.
Street Art? Das greift allerdings viel zu kurz, auch wenn die Beziehungen zur Graffiti-Szene rege genützt werden. Gestern war Vernissage zur aktuellen Ausstellung, und die macht die Dinge für Schubladisierer nun endgültig ein wenig kompliziert. Eine Doppelschau zweier aufstrebender Jungfotografen, Janosch Abel und Beat Schweizer. Der erste holt am liebsten Musikprominenz vor die Linse, unter anderem fürs Bonsoir oder grosse Openairfestivals. Der zweite reist um die Welt und findet abseitige Orte – unlängst das nördlichste Dorf Russlands.
Zwei Fotografen, die die unverfälschte, ehrliche Geschichte suchen, der eine in einer Welt voller Masken und Kulissen, der andere jenseits der in unseren Köpfen kartografierten Welt. Sehr verschiedene Bildsprachen, sehr verschiedene Vorstellungen vielleicht auch, was man mit einer Kamera heute anstellen kann. Aber sich nicht um solche Unterschiede zu kümmern und Janosch Abel und Beat Schweizer einfach mal in denselben Räumlichkeiten aufeiandertreffen zu lassen: genau sowas sollten Galeristen öfter riskieren. Gewagt und gewonnen.