Kotscha Reist, geboren 1963 in Bern, ist Maler durch und durch, obwohl er zu- nächst eine Fotografenlehre absolviert hat. Er verarbeitet Erinnerungen und Wirklich- keiten und bringt sie in einen grösseren,
allgemeingültigen Kontext. Als Inspiration dienen ihm etwa Ausschnitte aus Zeitungen, Zeitschriften, Katalogen oder aus dem Internet. In der aktuellen Ausstellung «Painting As Usual» in der Berner Galerie Bernhard Bischoff & Partner zeigt er bis zum 18. Februar 2017 neue mittel- und grossformatige Interieurs, Landschaften und Stillleben. Vermehrt greift Reist als Vorlagen auch auf Fotografien zurück, die er auf Reisen in den Norden mit der Handy-Kamera angefertigt hat und mit dem Pinsel frei interpretiert. Die Zeit scheint eingefroren zu sein auf den Gemälden von Kotscha Reist. Durch Vergrösserung oder Verkleinerung und Beschneidung der Bildvorlage erhal- ten die abgebildeten Gegenstände Präsenz.
Die Berner Galerie Rigassi by SOON, die seit März 2016 von der Galerie SOON in Zusammenarbeit mit Raphael Rigassi betrieben wird, zeigt bis zum 18. Februar 2017 ebenfalls aktuelle Malerei. In feinster, vielschichtiger Lasurmalerei lassen die Zwillingsschwestern Irina und Marina Fabrizius Bilder von unauslotbarer Tiefe entste- hen, erfüllt von einem magischen Licht, das den Betrach- ter wie in einen Sog zieht. Ihre Bildwelt ist inspiriert von Naturwahrnehmungen ihrer Kindheit in der kasachischen Steppe. Ihre raren und gefragten Werke sind seit längerem unteilbar, jedes Bild ein gemeinsames Werk, entspre- chend ihrer Existenz als eineiige Zwillinge.
Jan Kaláb hat seine Karriere mit grossflächigen Werken zum Aufhellen grauer Städte begonnen. Runde Leinwän- de bieten eine Illusion von dickgegossenen, ineinander- fliessenden Farbschichten, obwohl diese streng hierar- chisch angeordnet sind. Die abstrakten Formen erschaf- fen eine optische Illusion, die wie ein Portal in eine vom Künstler geschaffene Welt führt. (ba)